Eltern befürchten Nebenwirkungen bei der Gabe von Antibiotika an Säuglinge. Nicht ganz unberichtigt: Eine Studie hat ergeben, dass diese zu Übergewicht führen können. Dabei sind die Medikamente bei einigen Krankheiten unerlässlich. Bei bakteriellen Infektionen ist die Gabe von Antibiotika oft wichtig. Ohne hätten Ärzte den Krankheiten kaum etwas entgegen zu setzen. Problematisch wird es wenn Antibiotika ohne richtige Diagnose eingesetzt werden – besonders bei Kindern. Von der Tiermast kennen wir es bereits. Unter Einsatz geringer Mengen von Antibiotika erhöht sich der Fleischanteil der Tiere. Eine amerikanische Studie hat nun nachgewiesen, dass der Einsatz auch bei Kindern zu Übergewicht führen kann. Hierzu wurden an der New York University School of Medicine zwei mikrobiologische Studien sowohl an Kindern als auch an Mäusen durchgeführt. Demnach haben Kindern, die im ersten Halbjahr ihres Lebens Antibiotika erhalten ein um 22 Prozent erhöhtes Risiko für Fettleibigkeit. Bei Kinder, die ab dem 7. Lebensmonat die Medikamente erhielten, gab es dagegen keinen Zusammenhang zum späteren Körpergewicht. Sichtbar wurden die Auswirkungen ab dem 3. Lebensjahr. Einen direkten Zusammenhang gab es den Forschern nach allerdings nicht. Lediglich das Risiko für Übergewicht erhöht sich. 8,3 Prozent der Babys adipös Stoffwechselveränderungen durch die Einnahme der Antibiotika haben den Wissenschaftlern nach zur Zunahme geführt. Bei den Kindern konnte der Körper Nährstoffe besser verwerten. Es wird folglich mehr Fett eingelagert, was zum Übergewicht führt. Im Alter von sieben Jahren waren der Studie nach 17,6 Prozent der Kinder übergewichtig. 8,3 Prozent waren sogar massiv dick. Statistisch gesehen waren Kinder, die in den ersten fünf Monaten Antibiotika erhielten im Alter von 10 bis 15 Monaten deutlich dicker als der Durchschnitt. Ausgewertet wurde auch, ob entzündungshemmende Medikamente einen Einfluss auf das spätere Körpergewicht haben. Allerdings konnten die Forscher keinen Zusammenhang feststellen. Versuche an Mäusen zeigten ähnliche Ergebnisse Beim Versuch an Mäusen gaben die Forscher den Tieren sehr viel niedrigere Dosen als bei Infektionen üblich. Bereits nach wenigen Wochen zeigten die Tiere im Vergleich zu unbehandelten Nagern Auswirkungen. Sie lagerten mehr fett ein. Gegeben wurden ihnen die üblichen Wirkstoffe Tetracylin, Vancomycin und Penicillin. Nach 8,5 Monaten zeigten sich klare Unterschiede bei der Fettverteilung. Insgesamt hatte sich der Stoffwechsel umgestellt. So konnte der Körper pro Mahlzeit deutlich mehr Kalorien verwerten. Die Mäuse gewannen mehr Nährstoffe aus ihrer Nahrung. Den Wissenschaftlern nach sollte der Einsatz von Antibiotika in der Medizin und Tierzucht überdacht werden. Die Gabe in frühem Lebensstadium kann sich auf das Körpergewicht auswirken. Bereits frühere Studien zeigten, dass der Einsatz von Antibiotika bei Kindern das Risiko für Asthma, Reizdarmsyndrom und Neurodermitis erhöht. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im International Journal of Obesity.
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